Die venezianische Porzellanmaske Elma's Blog-Roman - 1. Folge
Kapitel1-1-1
Die Familie. Eine Gruppe von Menschen, die durch biologische Verwandtschaft zusammengehören. Wichtig, weil man in ihr Geborgenheit, Vertrauen, Nähe und Intimität erfahren kann. Schwierig, weil für dieses Zusammenkommen immer mehrere Faktoren stimmig sein müssen und ein einziger Fehler reicht, um sein Misslingen zu besiegeln.

Bühnenatmosphäre in der Basilica Santa Maria dei Servi in der Nähe der Porta Maggiore in Bologna. Zwei Scheinwerfer auf Teleskopständern gehen an und treffen unbarmherzig mit ihren grellen Lichtkegeln auf eine lädierte Pietà Skulptur in cartapesta. Gegenüber im Halbdunkel des kargen Raumes mit schmalen Fensteröffnungen, ein alter beschädigter Beichtstuhl und eine kleine Kniebank mit einem zerschlissenen roten Samtpolster. Vittoria Mantelli richtet eine der Lichtquellen exakt auf die Madonna und die andere auf den in ihren Armen liegenden Christus. Dann tritt sie ein paar Schritte zurück in das Halbdunkel und lässt dieses Drama auf sich wirken. Hier hat ein unbekannter Künstler eine verstörend realistische Darstellung des toten Jesus geschaffen, in der die tiefe Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit des Todes in einem Kunstwerk verdichtet eingefangen wurde. Eine in die Jahre gekommene Mutter, die mit einem schmerzvoll verzogenen Gesichtsausdruck auf ihren toten Sohn starrt. Dessen leicht geöffneter Mund und der gebrochenen Blick seiner Augen den Moment des letzten Atemzugs zu fixieren scheinen.

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Roman in Fortsetzungen