Die venezianische Porzellanmaske Elma's Blog-Roman - 6. Folge
Kapitel 1 - 2 - 4
Jedes Familienfest würde uns darauf vorbereiten, in einer unangenehmen Situation gefangen zu sein, ohne zu wissen, wann es endlich vorbei sein wird.
Auch Ernesto, der am anderen Ende des Tisches sitzt, sinniert über seine Familie. Als Italiener in der Schweiz zu leben und zu arbeiten war nicht einfach. Sie wurden nicht gerne gesehen und für Individuen der Klasse B gehalten, identifiziert mit pizza, spaghetti oder sole mia. Das Problem, die eigene Identität nicht zu verlieren, nicht Fisch, nicht Fleisch zu sein ist groß und bringt persönliche und soziale Probleme. Er denkt an seine beengten Wohnverhältnisse in den ersten Jahren, zwei Stockbetten, vier schmale Kästen, obenauf ihre billigen Koffer, ein Tisch mit vier verschiedenen Holzstühlen und ein alter Küchenkasten mit einem Zwei-Platten-Kocher.

Außer ihm, dem Venezianer, kamen seine Zimmerkollegen alle vom Festland aus dem Veneto. Mario war aus Trichiana, einem kleinen Ort in der Nähe von Belluno, Bruno kam aus Bassano und Antonio, mit dem er sich das Stockbett teilte, stammte aus Saletto, einem Dorf nördlich von Treviso. Antonio spielte Gitarre und sang Lieder ihrer Heimat. Denn alle, die im Ausland leben haben den selben Traum, nach Hause zurückzukehren. Die große Sehnsucht nach ihrem schönen Heimatland vereinte sie, denn das schwitzend erarbeitete Brot in der Fremde stillt zwar den Hunger, lässt aber einen bitteren Geschmack im Mund.

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