Die venezianische Porzellanmaske Elma's Blog-Roman - 8. Folge
Kapitel 1 - 3 - 2
Daniele Veronese, ihr Aushilfe im Maskenladen, stellt sich bei ihr vor und Signora Sforzo lädt sie zu einem cena ein, bei dem sie ihr von einer geheimnisvollen Frau in einem verwunschenen Garten erzählt.
Seit Stunden arbeitet Vittoria an den Feinarbeiten der Masken aus Papiermaché, schneidet die Ränder ab und Löcher für Augen und Nasen heraus. Dann schleift sie mit feinem Sandpapier immer wieder über die Oberflächen, gleicht wo es nötig ist kleine Unebenheiten mit Gips aus, um später wieder darüber zu schleifen. Erst als ihre Maskengesichter eine perfekte Oberfläche haben und nur mehr die Veredelung sowie die Dekoration fehlt, kommen sie in das Regal.

Gerade als sie an einer der letzten Masken arbeitet, hört sie die Türklingel. Sie entledigt sich ihrer Handschuhe und klopft sich den Schmutz etwas vom Arbeitsmantel, bevor sie in den Verkaufsraum geht. Bei der staubigen Arbeit trägt sie eine große Brille und steckt ihre Haare unter einen alten Hut, um sie zu schützen. Als sich der Mann im Verkaufsraum jetzt nach ihrem: „Buona sera“, zu ihr umdreht, kann sie an seiner Mimik und dem Ausdruck seiner Augen ablesen, wie sie auf ihn wirkt.
Er ist ihr auf Anhieb unsympathisch und ihr: „Noch nie einen Menschen bei der Arbeit gesehen?“, klingt schärfer als gewollt. Er schüttelt irritiert den Kopf, was sie als ein Nein auffasst. Nun räuspert sich der Mann: „Mein Name ist Daniele Veronesi, ich sollte mich bei ihnen melden.“ Für einen Augenblick starrt sie ihn sprachlos an, denn sie hat einen Mann im Alter ihres Vaters erwartet und nicht einen viel jüngeren.
„Haben wir beide miteinander telefoniert?“, und als er bestätigend nickt, fragt sie ungläubig, „kennen Sie sich denn mit Masken aus?“ Er nickt wiederum, aber diesmal wie ihr scheint, mit einem spöttischen Zug um den Mund. „Gut“, erwidert sie frostig und erwartet insgeheim, dass er scheitern wird. „Wie oft können Sie kommen, denn danach teile ich mir meine Arbeit in der Werkstatt ein.“ Er überlegt kurz und wirkt ein wenig verdutzt: „Drei Mal die Woche an den ungeraden Tagen?“, und beobachtet wie sich ihre Augenbrauen über den Brillenrand hochziehen.
Schließlich nickt sie zustimmend: „Gut, Montag ist ein ungerader Tag! Probieren wir es am Nachmittag von vier bis acht!“, ohne ihn zu fragen, ob ihm eine andere Arbeitszeit lieber wäre. „Also gut! Dann bis Montag!“, nickt er mit einem schiefen Lächeln, bevor er den Laden wieder verlässt. Vittoria geht wieder an ihre Arbeit und fragt sich kopfschüttelnd, was Filippo mit so einem Typ zu schaffen hat.

Am kommenden Donnerstag gibt es die nächste Fortsetzung meines Blog-Romans "Die venezianische Porzellanmaske"! Schon neugierig? Wenn du meinen Blog abonnierst, versäumst du keine Folge! Versprochen!

Roman in Fortsetzungen