Die venezianische Porzellanmaske Elma's Blog-Roman - 9. Folge
Kapitel 1 - 4 - 1
Vittoria besucht mit ihrer Nachbarin, Signora Rosaria Sforzo, die Portiersfrau des alten Palazzo mit dem geheimnisvollen Garten und Daniele hat seinen ersten Arbeitstag im Maskenladen.
Montag Vormittag sind die Geschäfte, wie überall in Italien, geschlossen und Vittoria nützt diese Zeit um einen großen Teil der Masken im Schauraum mit Preiszettel auf der Innenseite zu versehen und legt Listen zum Eintragen der Verkäufe zurecht. Für Filippo und sie war das bis jetzt nicht notwendig, aber wenn sie mit Fremden arbeiten muss, erleichtert das deren Verkauf und sie wird bei ihrer Arbeit nicht immer durch Fragen gestört. Kurz bevor ihre männliche Aushilfe kommt, zieht sie ihre Arbeitskleidung an und beginnt mit dem Rühren der Masse aus Ton für ein neues Modell.

Als es Zeit wird das Geschäft zu öffnen, ist sie mit dem lärmenden Rührgerät fertig und kann mit dem Modellieren beginnen. Denn sie will die Tür zum Verkaufsraum offen lassen, um diesen Veronesi kontrollieren zu können, ob sie ihm vertrauen kann. Pünktlich um vier Uhr, als sie die Tür aufsperrt, steht er schon wartend davor. „Buona sera, Signora!“, grüßt er höflich und tritt an ihr vorbei ein. Sie erklärt im kurz seine Aufgaben und geht wieder in ihre Werkstatt, um den Ton zu bearbeiten. Es dauert nicht lange, als schon die ersten Kunden kommen und sie hört interessiert zu, wie er einer Gruppe von Touristen die Arbeit von einer per Hand gemachten Maske herausstreicht und nickt anerkennend mit den Kopf.
Danach gehören ihre kreativen Sinne nur mehr dem Gestalten der Tonmasse. Sie lässt sich gerne von Geschichten inspirieren, und spürt jetzt ihren Vorstellungen von Signora Rosarias Porzellanfrau nach. Dieses sanfte Lächeln einer zerbrechlichen Seele, wie es ihre Gastgeberin ausdrückte, beschäftigte sie. Ihre Hände formen, drücken und streichen wie selbständig, versuchen die Bilder in ihrem Kopf zu realisieren. Das entstehende Gesicht ist fragil, zeigt weibliche Anmut, aber es hat nichts von vergeistigter Schönheit, denn das zarte Lächeln dieser mystischen Frau brachte immerhin den kühlen Conte um den Verstand und ließ ihn seine Liebe zu ihr leidenschaftlich bekennen. Sie stellt die Unterlage etwas schräg auf, um das feine Ausarbeiten besser bewerkstelligen zu können und tritt immer wieder einen Schritt zurück, um ihr Werk zu kontrollieren.

Jeden Donnerstag eine neue Fortsetzung meines Blog-Romanes "Die venezianische Porzellanmaske"! Also meinen Blog abonnieren, um zu erfahren, wie es weitergeht!
Roman in Fortsetzungen