Gute Freundinnen sind einander Kummerkasten, Notfallkontakt und Rückenwind ...
... sie sind wie Heimat und die Familie, die wir uns selber aussuchen!
Ich hamstere zweierlei: Gute Zitate und gute Freundinnen!
Sprüche wie diese, - "Wir müssen ja sowieso denken, warum dann nicht gleich positiv?" oder ein Sinnspruch von Ann Radmacher: "Mut ist nicht immer brüllend laut. Manchmal ist es die ruhige, leise Stimme am Ende des Tages, sie sagt: Morgen versuche ich es wieder", - stehen in meinen Notizbüchern, kleben auf meinen Wänden und stecken auf Zetteln in meiner Börse.
Was meine Freundinnen betrifft, die sind mir immens wichtig! Sie begleiten sogar als Romanfiguren die Protagonistinnen in meinen Buchgeschichten.
Wie z.B. in der Osteria antica, als Großmutter Arianna ihren 70. Geburtstag feiert:
Arianna schaut zufrieden und glücklich auf die Runde ihrer zahlreichen Gäste. Ihr gegenüber sitzt Franca, eine ihrer Freundinnen, die eine kleine Manufaktur für exklusive Damenunterwäsche betreibt. Schmunzelnd fällt ihr wieder ein, wie sie sich einmal über die Bedeutung einer reizvollen Unterwäsche unterhielten. Franca erklärte ihr damals mit einem koketten Blick auf die vor ihr ausgebreiteten Dessous: "Glaub mir, Höschen und Korsetts können bei den Männern eine Art mystische Ekstase hervorrufen, die sie der weiblichen Welt näher bringt. Nebenbei betrachtet, fördert sie auch die Geschichte törichter Höhenflüge männlicher Phantasien."
Dann sitzt hier noch Lucia, die inzwischen auch Witwe ist und für sich die Fernreisen entdeckt hat, nachdem sie als Ehefrau nicht einmal in die Hauptstadt gekommen ist. Anschließend Marianna mit ihrem Freund, den sie vor einem Jahr im Therapiezentrum kennenlernte, als ihnen beiden zur gleichen Zeit Infusionen verabreicht wurden.
Ihr gegenüber hat Miriam Platz genommen, die gerne allen mit ihren Geistergeschichten eine Gänsehaut verschafft. Seit Jahren arbeitet sie im Haushalt einer alten Dame, die eine riesige Wohnung in einem alten Palazzo bewohnt. Miriam hat dort, wie sie behauptet, auch mit einem Geist, namens Carboni zu tun, der ihr, wenn er gut aufgelegt ist die Türen öffnet und wenn nicht, mit dem Besen um sich wirft und ihr Streiche spielt. Ob wahr oder nicht findet Arianna, gut erzählt sind die Geschichten allemal.
Prüfend schweift Ariannas Blick über die Anwesenden. Wer fehlt noch? Es ist Renata, die jetzt noch kommen sollte und sieht diese auch schon quer über den Rasen zu ihr eilen. Sie hat nie geheiratet, aber vielleicht konnte sie sich auch nie für einen anderen entscheiden, denn geliebt hat sie immer nur ihren Chef. Wenn auch unglücklich und unerfüllt. Eigentlich schade, denn sie ist eine hübsche Person, aber man sollte von der Liebe mehr erwarten, dann bekommt man auch mehr.
📕 Aus meinem neuen Buch "L'Osteria antica"
Weibliche Perspektiven
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