Die "pasta" hat eine Seele!
Getrocknete pasta hat eine Kette aus Stärke und Eiweißverbindungen in ihrer Mitte. Beim richtigen Kochen löst sich die äußere Stärkeschicht auf und geht ins Wasser über, die Kette in der Mitte aber bleibt bei guter Qualität intakt. Das nennt man in Italien"anima", die Seele, der die pasta das leichte Knirschen verdankt, das "al dente".
In den schmalen Gassen von Bari sitzen die Frauen vor ihren Türen und bereiten die "orecchette", Öhrchen, frisch von Hand aus einem Pastateig ohne Eier zu. Anschließend lässt man sie auf Tischen mit feinen Netzen trocknen. Eine kulinarische Italien Besonderheit!
Orecchette sind eine typische pasta aus Apulien und verlangt von den fleißigen Damen Fingerfertigkeit. Mit Daumen und Zeigefinger werden die zuvor von der Teigschlange getrennten Stücken, flink und möglichst gleichmäßig zu einer kleinen Mulde gedrückt.
Serviert werden die orecchette als primi in den vielen Trattoria's von Bari mit Tomatensoße. Zuvor vielleicht einen Teller antipasti ?
Begleitet von einem guten Glas Weißwein aus der Region lassen wir uns anschließend den gegrillten tonno schmecken! "Buon apettito!"
Apropo tonno ..., in Sizilien habe ich ein wunderbares Thunfisch-Gericht kennengelernt, das ich öfter und gerne zubereite. Es geht schnell, ist einfach und lässt eure Gäste staunen!
Tonno in agrodolce
500 g Thunfisch in gleichmäßigen kleinen Stücken
600 g milden Zwiebel in dünnen Streifen
Olivenöl extra vergina
Weinessig, 1 EL Zucker. Salz, Pfeffer aus der Mühle
Die Zubereitung übernimmt der Sizilianer Fabrizio Torelli, der Fiorella Betozzi mit seinen Kochkünsten beeindrucken will.
"Als antipasti gibt es tonno in agrodolce, etwas Sizilianisches", verspricht er, Fiorella steht neben ihm, sieht ihm zu, wie er eine weiße Zwiebel in feine Ringe schneidet, den Thunfisch in Würfel, dann zwei Pfannen auf den Herd stellt, eine für die Zwiebel und die zweite für den Fisch. Nach kurzer Bratzeit mischt er die angedünsteten Zwiebel zu den Fischwürfeln: "Jetzt kommt ein Schuss Essig dazu, etwas Zucker und Salz, zum Schluss noch frisch gemahlener Pfeffer"; erklärt er und lässt das Ganze noch einige Minuten ziehen, während er zwei Teller bereitstellt. "Allora, wir können essen!", lacht er und serviert Fiorella seinen ersten Gang. Gespannt kostet sie von dem Gericht, das sie nicht kennt und ist begeistert: "Man erkennt beinahe nicht, dass es Fisch ist!", wundert sie sich und genießt jeden Bissen. Als sie seine Blicke spürt und zu ihm sieht, fragt er unvermittelt: "Erzählen Sie mir heute etwas von sich?"
Der französische Meisterkoch Paul Bocuse war der Ansicht, dass kochende Männer ein Aphrodisiakum für Frauen sind. Aber, sind Männer die kochen können wirklich bessere Liebhaber?
📕 Mit einem Auszug aus meinem neuersten Schreibwerk: "Die Flucht der Marionette"
Italien Besonderheiten
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