Sardinien - sagt die Legende - sei Gottes Meisterwerk, indem er von all seinen bereits geschaffenen Ländern etwas wegnahm, um es dieser Insel hinzuzufügen ...
- Elma Cancelliere
- 6. Juli
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Aktualisiert: 6. Juli
... und D.H. Lawrence (1885 - 1930) war der Meinung, dass Sardinien ganz anders sei. Man hier auf dieser Insel ein Gefühl von Weiträumigkeit hätte ... ja, es wie die Freiheit selber sei ... und dem kann ich nur von ganzem Herzen zustimmen!

Die Insel Sardinien nur wegen ihrer traumhaften weißen Strände und dem smaragdgrünen Wasser zu besuchen wäre wirklich zu schade. Die grandiosen Landschaften im Inneren sind wie ein märchenhafter Irrgarten mit bizarr geformten Granitfelsen, steinzeitlichen Anlagen, römischen Ruinen, mittelalterlichen Stadtmauern und Festungen sowie Wehrtürmen.

Dieser märchenhafte Küstenstreifen mit üppigen Blumensträuchern zwischen bizarren Felsformationen präsentiert uns eindrucksvoll die vielfältigen Landschaften Sardiniens.

Am Capo Testa an der Nordküste Sardiniens scheinen fantasievolle Fabelwesen über die bunten Blumenpolster zu wachen. Wind und Wetter haben über Jahrtausende, wie von Künstlerhänden, aus den Granitfelsen fantasievolle Gebilde geformt.

Diese rätselhaften Steinbauten der Nuragier in der Provinz Oristano, wurden von einem steinzeitlichen Volk errichtet, das um 1800 v. Chr. nach Sardinien kam und von vielen Historikern für das sardische Urvolk gehalten wird.

Das Gigantengrab Coddu 'Ecchiu in der Nähe von Arzachena, ist ein hervorragend erhaltenes Kollektivgrab aus der Bronzezeit. Es zeugt durch seine Größe und Erhabenheit Präsenz und Prestige dieser Gemeinschaften. Hier wurden, durch hohe Erdwälle geschützt, alle Verstorbenen unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialen Status begraben.

Der beeindruckende Kirchenbau San Giovanni di Sinis in Tharros aus dem 7. Jahrhundert n.Chr., ist die älteste frühchristliche Kirche der Insel. In ihrem schlichten Inneren empfängt sie ihre Besucher mit wohltuender Stille und einer ganz besondere Atmosphäre.

Alghero hat nicht nur eine beeindruckende Stadtmauer und eine malerische Altstadt, sondern auch Humor, wenn man an die vielen schwebenden Tontöpfe über den Köpfen der Besucher denkt. Die Korallenbänke um Sardinien sind streng geschützt und die roten Kostbarkeiten, die in den vielen Geschäften anboten werden, sind meist aus Fernost. Mein Tipp: Das Korallenmuseum besuchen, weil dort die schönsten Stücke darauf warten bewundert zu werden.

Die Statue des Christus auf dem Gipfel des Monte Ortobene in Nuoro, ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Sie wurde anlässlich des Heiligen Jahres 1900 von dem Kalabresen Lorenzo Jerace in Neapel geschaffen. Zwei Tonnen schwer und über 7 Meter hoch ist dieser Christus ohne Dornenkrone und nicht leidend sowie gekreuzigt dargestellt. Er schwebt geradezu über dem Sockel, und das Kreuz in seiner Hand hält er hoch wie eine Siegestrophäe. Zwischen den Falten seines Umhanges schaut ein lachender kleiner Kinderkopf hervor, dessen Antlitz uns mit fröhlicher Zuversicht und Geborgenheit anstrahlt.

In Sardinien isst man gut! Es lohnt sich, neugierig und mit Vorfreude bei einem Glas Wein aus der Gegend auf seinen bestellten Teller zu warten, wenn die Speisen sardische Namen haben!

Orgosolo, ein ehemaliges Hirtendorf und in der Vergangenheit eine berüchtigte Hochburg von Banditen am Fuße des Monte Lisorgoni ist berühmt für seine vielen Murales, ihren großen Wandbildern an den Mauern der Häuser. Die ersten Wandbilder entstanden, als die gesamte Dorfgemeinschaft erfolgreich gegen den geplanten Nato- Truppenübungsplatz auf ihren Feldern kämpfte.

"Glücklich das Volk, das keine Helden braucht," erklärt hier der alte Sarde seinen staunenden Besuchern. Auch heute noch bringen die Bewohner ihre Meinungen über politische Themen, örtliche Missstände und Proteste gegen die Regierung in Rom oder gegen die in ihrer Gemeinde in wahren Kunstwerken zum Ausdruck.

Dieses Morales zeugt noch von Familienkriegen und Ehrenmorden, die sogenannte Vendetta und ist Maria Palimodde Jahrgang 21 gewidmet, die jedes Jahr zu Ostern das Ritual der Zusammenkunft erneuert ... wie es die Tradition will ...

Es gibt Direktflüge nach Sardinien und die beste Reisezeit, wenn man die Insel kennenlernen will, ist das Frühjahr oder der Herbst.
❤️ eure Elma
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