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stuzzicadenti - cicchette - antipasti ... das kleine Genussvergnügen in Italien


... man isst zum Trinken und nicht umgekehrt!


In Turin zeigt man sich generös und serviert zu jedem Glas Wein oder Drink gleich mehrere der fantasievollen Häppchen. Stuzzicadenti wird nicht nur als Zahnstocher verstanden, es leitet sich von stuzzicante ab, das anregend bzw. appetitanregend bedeutet und die kleinen Köstlichkeiten halten was sie versprechen. Ein zusätzliches Genussvergnügen und das kostenlos!


Stuzzicadenti - die köstliche Beilage zum alkoholischen Getränk - Torino

In Venedig wiederum gibt es die cicchetti! Noch nie gehört? Möglich, handelt es sich doch dabei um einen angeblich nur von Venezianern gebrauchten Ausdruck, der, so wird behauptet, schon nicht mehr in Padua verstanden wird. Unter cicchetti versteht man mundgerechte würzige Happen, die den Genuss eines ombra ergänzen oder erhöhen.



Die Cicchetti - eine Besonderheit von Venedig

In Venedig heißen die Verwandten der Osteria auch Bacchero oder Cicchetterie. Es sich kleine versteckte Lokale, in denen sich der einfache Mann einen spuntino - einen Schluck - begleitet von zwei, drei Happen gönnt, bevor er nach Hause geht. Eine wunderbare Italien Besonderheit.


Nach einem kurzen Blick auf die Uhr über dem Eingang zieht Vittoria ihren schmutzigen Arbeitsmantel aus, wäscht sich die Hände und ihr staubiges Gesicht und verlässt die Werkstatt. Sie geht zu Adeleide, die mit ihrem Mann eine Cicchetteria zwei Gassen weiter betreibt. Vittoria liebt diese Schenke, deren besonderen Reiz ausmacht, dass man zum Genuss des leichten Landweines seine Mahlzeiten vom kleinen Imbiss bis zum üppigen Schmaus nach Laune und Geldbörse variieren kann.

Antipasti sind wiederum der Auftakt zu einer Mahlzeit und verraten viel darüber, was man mit dem Essen erreichen möchte und über die Gerichte, die noch folgen werden. Sobald die antipasti auf dem Tisch stehen, beginnt die Entspannung, man stimmt sich ein, nippt am Wein und nimmt Kontakt zueinander auf, weil man Teller herumreicht und jeder sagt: "Oh, was ist das?", und, "kann ich davon etwas haben?" Es geht um Geselligkeit, teilen und um Großzügigkeit!


Italienische Antipasti

Die Grundzutaten sind Salami, Prosciutto, Käse, eingelegt Gemüse, Pilze und Brot, eventuell geröstete bruschette, eingerieben mit Knoblauch und beträufelt mit besten Olivenöl.


Isst man die stuzzicadenti im Piemonte mit den Fingern, so variiert es in Venedig, denn die cicchetti verspeist man je nach Art, mal mit den Fingern, mal mit Messer und Gabel. Bei den antipasti würde ich behaupten, braucht man in jedem Fall das Besteck.


Aber, was für uns selbstverständlich ist, war nicht immer so ...


... denn als die Könige noch mit den Fingern aßen, revolutionierte Catharina dè Medici die Tischsitten für alle Zeiten. Mit einer kleinen dreizinkigen Gabel.



Gabel mit einem Stück Steak

In Italien waren die reichen Händler bereits seit einiger Zeit gewöhnt die Speisen mit der Gabel aufzuspießen.


Eines Tages kam Caterina dè Medici, als junge Braut des zukünftigen Enrico II von Frankreich, an den französischen Hof.


Stellt euch jetzt folgende Szene vor: Um 1535 gab es am französischen Hof ein Bankett. Am gedeckten Tisch saß die Creme de la Creme der französischen Aristokratie. Das Essen hat begonnen und Caterina sah sich vor einer Szene, die sie entsetzte - Edelmänner und Edelfrauen packten die Speisen mit den Händen. Mit einem Hüsteln verschaffte sie sich daraufhin Aufmerksamkeit. Als sich die Augen der Tischgäste auf sie richteten, holte Caterina ein Etui mit ihrem Wappen heraus, öffnete es und nahm ein kleines Objekt heraus mit drei spitzen Zacken. Sie zeigte es der Tischgesellschaft und dann, spießte sie mit Eleganz ein Stück Fleisch auf und führte es zum Mund … Voilà, mit dieser Geste eroberte Caterina den Hof, der von diesem Tag an zum Essen eine Gabel benutzte. Von Frankreich aus verbreiteten sich die Gabel über alle fürstlichen Höfe und revolutionierte deren Tischmanieren.



📕 Auszug aus meinem neuersten Schreibwerk: "Die Porzellanmaske aus Venedig"


Italien Besonderheiten


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Mein Autoren-Ich 

Der Wunsch, einmal selbst ein Buch zu schreiben setzte sich wie eine Vision in meinem Kopf fest, als ich vor Jahren für meine Freundinnen ein schmales Buch vom italienischen ins deutsche übersetzte.

Keine Beiträge und
Romanfolgen verpassen.

Danke für die Nachricht!

Mein Erzähler-Mix:
Inspiration, Realität, Fiktion, Recherche und Fantasie.

​

Ich kann nicht sagen, was genau mich zu
meinen Geschichten inspiriert.

​

Ist es der Ort, eine interessante Begegnung,
die erlebte Situation oder ein fesselndes Gespräch, vielleicht ein Zusammentreffen
mit außergewöhnlichen Menschen ...

 

Tatsächlich beobachte ich gerne mein Umfeld! Sitze auf der piazza bei einem caffè semplice, esse in einer der kleinen Osteria's ein 
pranzo di lavoro, wo sich Arbeiter und

Bankangestellte den Tisch teilen oder höre den mercantini auf den Wochenmärkten zu, eine ganz spezielle italienische Besonderheit.

Die venezianische Porzellanmaske

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Fortsetzungsroman
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