Die venezianische Porzellanmaske Elma's Blog-Roman - 10. Folge
Kapitel 1-4-2
Der mysteriöse Garten mit seinen Steinfiguren entpuppt sich als inspirierender Ort für Vittorias Entwürfe von neuen Masken.
Wie vereinbart, steht Vittoria pünktlich am darauffolgenden Sonntag mit einem kleinen Klappsessel, Zeichenblock und Stiften in der Tasche wieder vor dem Eingangstor und zieht am Eisenstab mit der Glocke. Neugierig wartet sie auf das Erscheinen von Signora Tufano. Nach ihrem abendlichen Besuch in diesem Palazzo, den scheinbar beleuchteten Fenstern und der Gestalt am Fenster, wirkte alles irgendwie unwirklich auf sie. Jetzt ist sie gespannt auf den Eindruck von Signora Lavinia bei Tageslicht. Sie öffnet ihr in einem Kleid der selben Machart, aber es ist diesmal ein Streifenmuster in Tomatenrot, das gut zu ihren grauen Locken passt und umarmt sie herzlich. Sie plaudern kurz miteinander, dann zeigt sie ihr, wie sie in den Garten kommt.

Als Vittoria vor der bezeichneten Tür steht, ruft ihr die Signora zu: „Ich bin den ganzen Tag über zu Hause! Und passen Sie gut auf sich auf!“ Nach diesem Ausruf zögert die Künstlerin kurz: „War das jetzt als Warnung gemeint?“, drückt aber dann entschlossen den Türgriff nach unten und stößt die Tür auf. Sie quietscht in den Angeln, als hätte sie seit Jahrzehnten niemand mehr geöffnet.
Dichtes grünes Laubwerk, das bereits bei der Tür beginnt, empfängt sie und als diese hinter ihr laut ins Schloss fällt, schrickt sie zusammen. Wie angewurzelt bleibt sie kurz darauf stehen und betrachtet die grüne Wand vor sich. Dann bemerkt sie einen mit Planzen überwucherten Weg zwischen den herabhängenden Zweigen und beginnt diesem zu folgen. Es wirkt auf sie, als habe sie ein gemauertes Haus verlassen, um in eines aus Bäumen und Sträuchern gewachsenes einzutreten.

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Roman in Fortsetzungen